Im Zentrum meiner Arbeit steht die Improvisation. Und auch wenn ich dabei immer wieder mit dem Jazz-Idiom hantiere, orientieren sich meine musikalischen Zielvorstellungen, insbesondere durch meine klassische Ausbildung und meine umfangreiche Tätigkeit im
E-Musik-Bereich, hauptsächlich am Repertoire der abendländischen E-Musik. Mein kompositorischer Beitrag geht dabei immer nur soweit, als es den ausführenden Musiker in seinen Ausdrucksmöglichkeiten nicht behindert.
Ähnlich wie beim Falten von Papierfliegern, wo ich versuche, durch Konstruktion, Ausführung und Abwurftechnik die Flugbahn nach den eigenen Vorstellungen zu beeinflussen, mich aber in erster Linie interessiert, was der Flieger dann letztlich im freien Flug wirklich macht.

Ständiges Thema meiner Arbeiten ist das Spannungsfeld Linie – Fläche (Raum/Körperlichkeit), der Übergang von horizontalen zu vertikalen Strukturen (Titel meiner Diplomarbeit: »Über die Anfänge der Mehrstimmigkeit in Europa«). In diesem Zusammenhang (Notwendigkeit zeitlicher Organisation in mehrstimmigen Stücken) hat sich in den letzten Jahren eine starker thematischer Schwerpunkt um das Thema »Zeit/individuelles Zeitempfinden/Endlichkeit/Unendlichkeit« herausgebildet.